Trennwand im Dachgeschoss

Befund
Man betritt das Dachgeschoss über eine grosszügige Treppe, welche in einem offenen Dachstock mit liegendem Stuhl (Konstruktionsbegriff) mündet. Linkerhand befindet sich eine Trennwand, welche die Kammern vom grossen Raum abtrennt. Über eine Treppe gelangt man von hier aus dann auch auf die zweite Etage des Dachgeschosses.
Die Trennwand, welche das untere der beiden Dachgeschosse in zwei Teile unterteilt, stammt mit grösster Wahrscheinlichkeit aus der Bauzeit. Die Wand wurde parallel zum Giebel eingebaut und verfügt über zwei Haupt-Türen, welche je einen der dahinterliegenden Räume bedienen. Die Dachschrägen wurden in den Räumen mit einer Holzwand abgetrennt. Im einen Raum wurde dazu eine einfache Bretterwand eingebaut, deren Stösse jeweils mit einer Leiste überdeckt wurden; im anderen Raum wurde ein Kassettentäfer verwendet. Die Räume dahinter sind über eine zusätzliche Türe erreichbar. Eine dieser Türen ist in der Bretterwand untergebracht und macht so den Raum von der Kammer her zugänglich, die andere ist in der Trennwand zum grossen Raum integriert . Eine kleine, an die Dachschräge angepasste Türe macht diesen Raum von aussen her zugänglich. Die beiden grösseren Räume wurden vermutlich als Knechtenkammern genutzt. Diese waren mittels eines Einbauschrankes und einer Räucherkammer voneinander getrennt. Bei der Demontage des Einbauschranks wurde ersichtlich, dass dieser zwischen zwei Balken mit Nuten gestellt wurde. Diese beiden Balken weisen darauf hin, dass auch hier einmal eine Bretterwand gewesen sein wird.

Die Trennwand wurde in der Bohlenständer-Bauweise konstruiert. Die Türdurchgänge werden jeweils von zwei aufrechten Balken definiert, welche auf der durchgangsabgewandten Seite mit Nuten versehen sind. In diesen Nuten sind Bretter eingeschoben, welche den eigentlichen Teil der Wand ausmachen. Die Bretter liegen horizontal und sind abwechslungsweise mit Nut und Kamm versehen.

Massnahmen
Die vorgefundene Raumeinteilung im Dachstock müssen wir im Zusammenhang mit dem Umbau leicht abändern. Damit die Trennwand bestehen bleiben kann, werden die ehemaligen Knechtenkammern mit den Räumen in der Dachschräge verbunden und als Trennung der beiden Zimmer wird neu das Badezimmer dazwischen untergebracht. Aufgrund der neuen Raumeinteilung musste eine dritte Haupt-Türe eingebaut werden. Diese brachten wir unter, indem wir die eine Türe etwas verschoben und zwischen den beiden bestehenden eine neue Türe einbauten. Die beiden aufrechten Balken, welche den Türdurchgang definieren, konnten von der ehemaligen Wand, welche die Räume voneinander trennte, wieder verwendet werden. Ursprünglich war die Idee, die Trennwand von der Innenseite der Räume zusätzlich mit neuem Holz zu verkleiden, um somit einerseits eine Installationsebene für Stromleitungen und anderseits eine geringe Schallschutzaufwertung zu erhalten. Als wir aber die Wand gereinigt und wieder eingebaut hatten, konnten wir uns nicht vorstellen, diese altersgezeichnete Holzwand von innen einfach zu überdecken. So entschieden wir uns, diese auch von der Innenseite her sichtbar zu lassen. Die Stromleitungen werden sodann mittels historischer Bleirohre zu den Schaltern geführt. Auf eine zusätzliche Schalldämmung wird dabei verzichtet. Diese hätte – wenn überhaupt – lediglich einen marginalen Mehrnutzen, da die Türdurchgänge ohnehin nicht schalldicht sind.

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