Schreinerarbeiten im Obergeschoss

Schreinerarbeiten gibt es im Obergeschoss viele – hier war einst eine Wirtsstube untergebracht, wovon diverse bauliche Details und Einbauten zeugen.
Für die Restaurierung wurde ausschliesslich Altholz aus dem Haus wiederverwendet oder Holz, welches aus dem lokalen Wald stammt.

Restaurieren der Täferausstattung
Anders als im Erdgeschoss sind hier die Aussenwände nicht mit einem Täfer ausgestattet, dafür aber alle Innenwände und Decken im vorderen Bereich der Wohnung. Im Zentrum der Wohnung befindet sich das Wohnzimmer, während links und rechts je ein Zimmer ist. So war vermutlich auch der bauzeitliche Grundriss. Später wurde dann im heutigen Wohnzimmer eine zusätzliche Trennwand eingebaut, da das Haus von zwei Familien bewohnt wurde. Während in der einen Wohnung das Täfer gestrichen wurde, liess man es in der anderen unbehandelt. Das Spezielle ist nun, dass das Wohnzimmer somit zweifarbig ist. Die Trennwand haben wir entfernt, aber die Farbgebung beibehalten. Während bei den gestrichenen Flächen die Auswahl des Holzes für die Restaurierung weniger entscheidend war, mussten bei den unbehandelten Flächen Farbton, Maserung und Dickenunterschiede oder Profile genau stimmen, damit sich diese möglichst gut in den Bestand einfügen und nicht auf Anhieb ersichtlich sind.
Die beiden Wände, welche die Zimmer vom Wohnzimmer abgrenzen, konnte man in früheren Zeiten hochklappen, um den Raum für die Nutzung als Gaststube zu vergrössern. Das heisst aber auch, dass die Wand sehr dünn war. Damit die Wände mit den dahinterliegenden Zimmern auch den heutigen Anforderungen gerecht werden, wurden diese zusätzlich verstärkt, um den Schalldämmwert zu verbessern. Aufgrund der Verstärkung musste in den Zimmern jeweils ein neues Täfer eingebaut werden. Im Zimmer mit dem unbehandelten Holz war dies kein einfaches Unterfangen. Hier konnte die oben erwähnte Trennwand des Wohnzimmers wieder verwendet werden. Diese musste aber so abgeändert werden, dass sie sich am neuen Standort gut eingliedert. In diesem Fall heisst das, dass sämtliche Füllungen verbreitert werden mussten.
Beim anderen Zimmer konnte eine Trennwand aus dem Erdgeschoss wieder eingebaut werden. Als Ergänzung dazu wurde ein Teil mit neuem Holz nachgebaut.

Türdurchgänge und Türen
Die Türen sind in älteren Häusern meist relativ klein – so sind auch hier die Türdurchgänge nicht sonderlich hoch. Die Räume selber sind aber mit 2.3m Höhe eher grosszügig ausgestaltet. Da der Boden etwas ausgeglichen wurde und somit an den meisten Orten höher zu liegen kam als die frühere Bodenhöhe, wurden die Durchgänge zusätzlich kleiner. Aus diesem Grund entschieden wir uns dafür, die Türdurchgänge zu vergrössern. Bei jeder Türe musste auf die Gegebenheiten eingegangen werden. So liessen sich die Durchgänge im Durchschnitt etwa um 8cm vergrössern, ohne dass dies im Gesamtbild wahrgenommen wird. Es wird dadurch aber eine deutliche Steigerung des Wohnkomforts erreicht.

Einbauten
Der bestehende Eckschrank im Wohnzimmer sowie das Fenster, welches früher als Durchreiche diente, bleiben unverändert bestehen. Der Eckschrank wurde später einmal eingebaut, was an der durchlaufenden Wand und der Decke gut ersichtlich ist. Es wurden lediglich ein Seitenbrett und eine Türe in die Ecke montiert. Sogar auf eine Rückwand wurde beim Einbau verzichtet. Die Rückwand zeigt das Mauerwerk mit einer Tapete, wie sie früher einmal den gesamten Raum schmückte. Zur Sicherung und zum Erhalt der verbliebenen Tapete wird dort ein Glas als „Rückwand“ eingesetzt.
Im Gang gibt es einen Einbauschrank, welcher zur Türe für das separate WC umfunktioniert wurde. Die zwei Türen des ehemaligen Schrankes wurden mit einem neuen Innendoppel verbunden und die Rückwand und die Tablare wurden entfernt.
Ein neu angefertigter Einbauschrank aus einer 3-Schichtplatte sorgt im Badezimmer für genügend Stauraum. Dieser wurde bereits gefertigt, wartet aber noch darauf, montiert zu werden.

Deck- und Sockelleisten
In der ganzen Wohnung werden an sämtlichen Aussenwänden sogenannte „Lambrisen“ montiert – das sind hohe Sockelleisten. Diese werden gemäss Befund nachgebaut und mit Ölfarbe gestrichen. Auch die Deckenleisten werden wie vorgefunden ergänzt.

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