Restaurierung der Holztreppe

Ein sehr zentrales Bauelement, welches es substanziell zu erhalten gilt, ist die hölzerne Treppe im Treppenhaus. Über diese werden die drei Wohnungen, die im Haus untergebracht werden, erschlossen. Zudem dient sie aber auch als Fluchtweg. Die Herausforderung besteht darin, den Interessen der Denkmalpflege, der Feuerpolizei sowie der künftigen Bewohner gerecht zu werden.

Die Zielsetzung ist also folgende:
1. Möglichst viel der originalen Substanz zu erhalten
2. Einen Brandschutz einzubringen
3. Sichere und geräuschlose Begehbarkeit sicherstellen

Ausganslage:
Die Treppe ist mit seitlichen Wangen, Tritten und Futterbrettern konstruiert. Die Tritte laufen in die Wangen und sind dort eingenutet. Auch für die Futterbretter ist eine Nut in den Wangen vorhanden; zudem sind diese von untern mittels Nut in den Tritt eingelassen. Die Untersicht der Treppe ist mit dünnen, ursprünglich gekalkten Holzverkleidungen versehen. Der Zwischenraum von Tritt, Futterbrett und Untersicht ist hohl.
Im Laufbereich sind die Tritte stark abgelaufen, zum Teil sogar bis auf das Futterbrett. Die Futterbretter selber sind ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen worden. Im Laufbereich sind diese im unteren Teil mehrheitlich stark abgenutzt, da man immer wieder mit den Füssen dagegenschlägt. Die Holztreppe wurde aber nicht nur durch die Benutzung abgenützt, auch Holzschädlinge wie die Anobie oder der Holzbock waren stellenweise am Werk. Bei der Treppe, die ins Dachgeschoss führt, haben wir sodann auch einige faule Stellen vorgefunden, da dort das Dach über längere Zeit undicht war.

Massnahmen:
Um den Anforderungen des Brandschutzes gerecht zu werden, muss die Untersicht der Treppe mit nicht brennbarem Material eingekleidet sein und einen EI30-Standard erreichen. Hierfür wurde die hölzerne Untersicht entfernt und später durch eine Gipsfaserplatte ersetzt. Mit dem Ersetzen bleiben die Anschlussdetails dieselben, zudem können die hölzernen Untersichten für die Restaurierung der Treppe verwendet werden.
Nach dem Entfernen der Untersichten wurden die Tritte repariert, d.h. dort, wo sie zu stark abgenutzt waren, wurde ein neues Stück Holz eingesetzt. Dieses wurde dann so gehobelt und geschliffen, dass es sich der übrigen Fläche anpasst. Danach wurden die stark beschädigten Futterbretter zum Teil ersetzt und zum Teil geflickt. Hier kommen jetzt die zuvor entfernten Untersichten wieder zum Zuge.
Nachdem die Treppe fachgerecht restauriert worden war, wurden die Tritte und Futterbretter von unten mit dicken Brettern verstärkt. Mit der Verstärkung wird einerseits ein Durchbiegen bei der Begehung verhindert und anderseits das Knarren behoben.
Bis zum Arbeitsschritt der Verstärkung wurden die Arbeiten bereits ausgeführt. Später werden noch die Absturzsicherungen und Handläufe montiert. Als Absturzsicherung werden vermutlich Bretterwände zum Einsatz kommen. Diese waren ursprünglich vorhanden, wurden aber im Laufe der Zeit entfernt. Als Handlauf werden dünne Metallstangen mit einer geschwärzten Oberfläche montiert. Zudem müssen die Untersichten aus Gipsfaserplatten noch montiert und anschliessend verputzt werden.

One Comment

  • Hallo Berufskollege
    Das gefällt mir sehr. Eure große Rücksicht und das technische Verständnis beeindruckt mich. Das was man schon auf den Fotos sieht, zeigt mir eine neue alte Treppe mit handwerklich sauberen Arbeiten.
    Bleibt dran!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.