Holzdecke im Dachgeschoss

Der Dachboden besteht aus zwei Etagen, wovon früher auf der ersten Etage zwei Knechtenkammern und ein grosser Lagerraum untergebracht waren. In einer der beiden Kammern stand zudem eine Räucherkammer, welche aber erst später eingebaut wurde. Die zweite Etage besteht aus einem Raum, welcher mittels einer Bretterwand vom Rest abgetrennt wurde und einem offenen Raum, zu welchem die Treppe führt.
Die neue Nutzung des Dachgeschosses als Wohneinheit verlangt einige Änderungen des Bestandes. So wurde – wie im Beitrag „Trennwand im Dachgeschoss“ erläutert – die Räucherkammer entfernt und ein Badezimmer eingefügt. Zudem wurde die Trennwand im oberen Dachgeschoss, welche eher behelfsmässig eingebaut war, entfernt, sodass dieser Raum nun nicht mehr in sich geschlossen ist.

Nach dieser kurzen Einleitung nun zur eigentlichen Holzdecke und deren weiterem Konstruktionsaufbau: Für eine moderne Nutzung des Dachgeschosses als Wohnung wurde der Boden über dem grossen Raum, welcher fortan als Wohnzimmer und Küche dient, bis zur oberen Treppe hin entfernt. Auf diese Weise hat man schon beim Betreten der Wohnung freie Sicht bis zum First und der Dachstock kommt in seiner ganzen Grösse zur Geltung. Über dem Badezimmer und den Zimmern bleibt die Decke bestehen und musste restauriert und neu verlegt werden. Zudem mussten einige statische Ergänzungen vorgenommen werden, damit die Tragkonstruktion der neuen Nutzung gerecht wird.
Die Bretter, welche früher Decke und Boden zugleich waren, mussten zunächst sorgfältig demontiert werden. Diese wiesen stellenweise grosse Spalten zwischen den Brettern auf und waren zum Teil stark verfault oder vom Wurm befallen. Die Spalten wurden vor einiger Zeit bereits einmal mit Leisten überdeckt, diese mussten aber aufgrund von mangelhafter Montage entfernt werden. So entschieden wir uns rasch für die Variante ohne Deckleisten, um die Decke wieder zu ihrem ursprünglichen Erscheinungsbild zurückzuführen. Als erstes wurden nach der Demontage der Bretter sämtliche Balken und Bretter mit Wasser gereinigt. Zeitgleich machte sich der Zimmermann an die statische Ergänzung. Die Balkenlagen wiesen zum Teil einen zu grossen Abstand auf, als dass sie den Boden künftig sicher hätten tragen können, weshalb an einigen Stellen zusätzliche Balken eingesetzt wurden. Aufgrund der neuen Raumeinteilung konnten hier jeweils zwei Meter lange Balkensegmente eingesetzt werden – zu unserem Glück, denn diese konnten wir problemlos aus den restlichen Balken von der Dacherneuerung beziehen. Nebst den Balken für die Verminderung der Balkensprünge (Abstände) musste vom Zimmermann zusätzlich bei der Treppe ein Balken verschoben und ein neuer eingesetzt werden. Diese Massnahme musste allerdings nicht wegen der Tragfähigkeit getätigt werden, sondern um einen Abschluss der Decke auf der Flucht der Treppe zu erhalten. Später wird hier nämlich eine Absturzsicherung montiert werden. Nachdem alle zusätzlichen Balken eingefügt und gereinigt waren, konnte mit dem eigentlichen Verlegen der Deckenbretter begonnen werden: Diese wurden entweder mit der bestehenden Nut und Kamm-Verbindung oder mit einer neu eingelassenen Holzfeder untereinander verbunden und auf die Balken genagelt. Nicht alle Bretter konnten verwendet werden, da sie teils schlicht in einem zu schlechtem Zustand waren. Als Ergänzung konnten aber die nicht mehr benötigten Bretter von der anderen Seite benutzt werden. Die entfernten Bretter über der Wohnküche wurden zudem bei anderen Deckenarbeiten in den unteren Geschossen verwendet und sind nun komplett am Bau wieder zum Einsatz gekommen.

Nachdem die Decke eingebaut worden war, konnte mit den Trennwänden weitergefahren werden. Diese benötigten die Decke als obere Begrenzung. Zudem konnte im oberen Dachgeschoss mit dem weiteren Bodenaufbau fortgefahren werden. Die Themen „Trennwände zwischen den Zimmern“ und „Bodenaufbau im 2. Dachgeschoss“ werden schon bald in separaten Beiträgen dokumentiert.

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