Fussbodenheizung im Dachgeschoss
Nachdem alle Leitungen in den Böden verlegt worden waren, konnte schliesslich mit dem weiteren Aufbau fortgefahren werden. Wie im Eintrag über die Schall- und Brandschutzmassnahmen beschrieben, kommt im gesamten Dachgeschoss ein Fussbodenheizsystem der Firma Fermacell zum Einsatz. Dieses nennt sich Therm 25. Der gesamte Aufbau besteht aus einer Weichfaserplatte, den Therm25-Elementen und einer zusätzlichen Schicht aus Gipsfaserplatten. Mit dieser Lösung entsteht insgesamt wenig Raumhöhenverlust. Zudem wird der Schallschutz erheblich verbessert und der Brandschutz gelöst.
Der Einbau erfolgt auf die bereits montierten 3-Schichtplatten. Da sich die Balkenlagen, welche den Boden bilden, zur Mitte des Raumes hin stark gesenkt haben, liegen die Balken meist tiefer als die eingebaute 3-Schichtplatte (siehe Eintrag über die Schall- und Brandschutzmassnahmen). In die Zwischenräume, welche durch die Balkenlagen entstanden, wurde eine schalldämmende Schüttung eingefüllt und verdichtet. An den Stellen, wo die Balken über die eingebaute Platte ragten, wurden diese etwas abgehobelt. Somit entstand schlussendlich eine Fläche, auf welcher der weitere Aufbau folgen konnte.
Die Therm25-Elemente sind – wie der Name schon sagt – 25mm dick. Sie verfügen über Einfräsungen, in welche später die Bodenheizungsrohre gepresst werden. Es gibt zwei unterschiedliche Elemente; die einen sind längs gefräst mit Rundungen an den Enden, die anderen sind komplett rund gefräst. Das Ziel war, mit möglichst wenigen Elementen mit runden Fräsungen auszukommen, da diese wesentlich teurer sind als die anderen. Sie müssen aber immer dort eingesetzt werden, wo die Bodenheizungsrohre längs und quer innerhalb derselben Platte verlaufen sollen. Deshalb musste die Verlegung vorab geplant und die einzelnen Elemente im CAD-Programm verlegt werden. Auch der Verlauf der Bodenheizungsrohre musste vorab gezeichnet werden. Es macht generell Sinn, die Verlegung am Computer zu planen, da auf diese Weise auch die genaue Anzahl Heizkreise ermittelt werden kann. Ein Heizkreis soll nämlich 100m nicht überschreiten und ist im Optimalfall max. 80 Meter lang. Somit konnte auch frühzeitig angegeben werden, wie viele Heizkreise es insgesamt gibt und der Heizungsmonteur konnte den Verteiler bereits vorab installieren, sodass er nun nur noch die Rohre anschliessen muss.
Der Aufbau sieht wie folgt aus: Auf den festen, ebenen Untergrund kommt zuerst eine Trennlage aus einer 10mm starken Weichfaserplatte. Darauf folgen die Therm25-Elemente, in denen auch die Bodenheizung verlegt wird und zum Schluss wird eine 10mm-Gipsfaserplatte verlegt. Die Gipsfaserplatte wird vollflächig mit den Therm25-Elementen verklebt und mit Klammern darauf montiert. Damit mit der Klammerpistole keine Heizungsrohre verletzt werden, wurde mit einer Schablone gearbeitet. Diese Schablone gibt vor, wo die Klammern zu schiessen sind und kann vorab auf das zu verdeckende Feld gelegt werden.
Um den Schall- und Brandschutz der Konstruktion zu vervollständigen, wird vor oder nach der ersten Lage (Weichfaserplatte) ein Brandschutzstreifen aus Steinwolle entlang allen Randanschlüssen stehend verlegt. Dieser Brandschutzstreifen trennt die Konstruktion schalltechnisch von den Wänden und dichtet sämtliche Fugen ab. Am Schluss wird dieser Streifen bündig mit der obersten Lage Fermacell abgeschnitten.
Mit dem Einbau des Fussbodenheizsystems haben wir nun wieder einen ebenen Untergrund, auf dem wir barrierefrei weitere Arbeiten ausführen können. Später wird dann über diesen Fermacell-Boden ein Eichenparkett mit der Ausführung Landhausdiele verlegt.